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Die Möglichkeit der Ultraschalluntersuchung der Strahlbeinregion existiert noch nicht sehr lange. Das Fenster, durch das man in den Huf Einblick nehmen kann, ist durch die Größe des Strahls begrenzt. Der Strahl stellt die einzige Möglichkeit dar mit Ultraschall in den Huf zu gelangen, da festes Horn die Ultraschallwellen nicht hindurchlässt. Der Strahl muss vor der Untersuchung soweit zurück geschnitten werden, dass er feucht genug ist, um die Ultraschallwellen zu übertragen.
Die Ultraschallbilder sind nicht ganz einfach zu verstehen, zumal die Anatomie “auf dem Kopf” steht. Je dichter das Weichteilgewebe, desto weißer das Ultraschallbild. Je dunkler, desto mehr Flüssigkeit befindet sich im Gewebe. Knochen wird vom Ultraschall nicht durchdrungen sondern reflektiert, weshalb an Stelle der Knochenoberfläche eine weiße Linie erscheint und sich darunter ein schwarzer Schatten bildet.
Eine helle weiße Sehne im Ultraschallbild ist folglich gesund, wenn sie dunkler erscheint ist sie geschädigt
Sektor des Ultraschallbildes durch den Strahl
 
Längsschnitt
1 Strahlbein, 2 Hufbein, 3 tiefe Beugesehne, 4 unteres Strahlbeinband, 5 Strahlkissen
Maße für gesunde Strukturen
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0,31 cm (0,26 - 0,36 cm)
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0,62 cm (0,55 - 0,69 cm)
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0,31 cm (0,20 - 0,42 cm)
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0,69 cm (0,56 - 0,82 cm)
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Vergleich zwischen gesunden und krankhaften Befunden
 
Links gesunde Strukturen, rechts hypoechogene geschädigte tiefe Beugesehne (3)
Gleitflächendefekte sind in der Regel nicht röntgenologisch nachweisbar, solange es noch nicht zu einem Einbruch des Knochens gekommen ist. Das Strahlbein auf der “skyline” Aufnahme rechts ist zwar hochgradig verändert, zeigt aber keinen Gleitflächendefekt. Im Ultraschallbild ist der Defekt deutlich erkennbar.
 
Links normale Anheftungsstelle der tiefen Beugesehne und des unteren Strahlbeinbandes, rechts Sehne und Band kaum zu erkennen (hypoechogen), sehr raue Anheftungsstelle
 
Weiteres Beispiel für eine Insertionsdesmopathie des unteren Strahlbeinbandes (linkes Bild) und der tiefen Beugesehne (rechtes Bild)
 
Im linken Bild findet sich am unteren Ende des Strahlbeines eine Zubildung (Pfeil), im rechten Bild ist die tiefe Beugesehne auf Höhe des Strahlbeines mit 1,4mm extrem dünn.
Querschnittbilder der Strahlbeinregion zur Darstellung der Gleitfläche der tiefen Beugesehne.
Linkes Bild gesundes Strahlbein, rechtes Bild Verdacht einer Vernarbung und Verklebung der tiefen Beugesehne mit dem Strahlbein.
Es gibt auch noch die Möglichkeit über die Ballengrube einen begrenzten Einblick zu bekommen. Hierbei kann man unter anderem das obere Strahlbeinband darstellen.
Ultraschall durch die Ballengrube, zwischen den Markierungen die tiefe Beugesehne.
Darstellung des oberen Strahlbeinbandes
Weitere Beispiele
Beispiel für einen Fall mit Veränderungen ausschließlich im Weichteilbereich des Strahlbeinkomlexes.
Beispiel für hochgradige Veränderungen auf Röntgen und Ultraschallbildern
Beispiel für ein Pferd mit massiven röntgenologischen und sonografischen Veränderungen aber erstaunlicher weise geringer Lahmheit
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Mittels Ultraschalluntersuchung durch das relativ kleine Fenster im Strahl des Hufes lassen sich in sehr vielen Fällen Erkrankungen im Weichteilbereich des Strahlbeinkomplexes sehr gut darstellen. Der teure und noch nicht weit verbreitete Einsatz der Kernspintomografie (MRT) lässt sich dadurch meist vermeiden. Voraussetzung ist jedoch ein dafür geeignetes Ultraschallgerät mit entsprechendem Schallkopf und eine gute Vorbereitung des Strahles.
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