Hufgelenksanästhesie

    Zehe_GA_Hufglk_k

Für die Injektion gibt es verschiedene Verfahren

  • Die einfachste und “sicherste” Variante:
  • Dorsal 1 cm oberhalb des Kronsaumes, an der lateralen oder medialen Kante der Strecksehne (1,5-2 cm von der Mittellinie) in distaler/axialer Richtung stechen und den dorsalen Recessus punktieren

  • Kanüle:0,9x40 (20Gx11/2") gelb
  • Injektion bei belasteter oder aufgehobener Gliedmaße möglich (Gliedmaße auf das eigene Knie legen)
  • Volumen: 5- 6 - (10) ml

Betäubt wird:

    • Fast alles wie bei der RPA wenn man länger als 5 Minuten wartet. Das Hufgelenk wird sicher betäubt.
    • Die Huflederhaut der seitlichen Hufwand und des Strahles -  nicht jedoch der Trachten
    • Die Huflederhaut der Sohle
    • Der Strahlbeinkomplex mit Insertion des unteren Strahlbeinbandes und Anteilen der Seitenbänder
    • Der hintere und seitliche Bereich  des Hufbeines
    • In unterschiedlichem Ausmaß die tiefe Beugesehne
    • Teile des Hufknorpels
    • Die Seitenbänder des Hufgelenkes werden meist nicht ausreichend betäubt

Die Problematik des Hufgelenkes

  • Die oft verkannte Problematik der Hufgelenksanästhesie liegt darin, dass das Anästhetikum rasch  vom Hufgelenk über das unteres Strahlbeinband in den Hufrollenschleimbeutel diffundiert (wandert).  Die Innervation des Strahlbeines läuft über das untere Strahlbeinband und die Seitenbänder. Diese Bänder werden umspült von der Gelenkflüssigkeit des Hufgelenkes, wodurch das Anästhetikum die Nerven erreicht.
  • Eine Hufgelenksanästhesie verursacht also auch eine Leitungsanästhesie analog zur RPA. Eine Hufgelenksanästhesie betäubt dadurch die Strahlbeinregion und die Sohle aber nicht die Trachtenregion. 
  • Durch ein geringes Volumen des Anästhetikums (6 ml) und Kontrollieren des Erfolgs in 5 Minuten Schritten lassen sich Rückschlüsse auf das Diffusionsverhalten der Anästhesie und den Schmerzherd ziehen. In den ersten 5 Minuten nach der Anästhesie sollte das Pferd nicht bewegt werden um eine Diffusion nicht zu begünstigen. Kommt der Schmerz direkt aus dem Hufgelenk ist die Anästhesie meist nach 5 Minuten positiv sofern der subchondrale Knochen nicht beteiligt ist.
  • Trotzdem kann nach 5 Minuten auch schon der Strahlbeinkomplex betäubt sein. 
  • Der häufig erhöhte Druck im Hufgelenk geht nicht immer mit einer positiven Hufgelenksanästhesie einher. Diese Pferde haben häufig eine Prellung des knöchernen Anteils des Gelenkes (subchondrale Knochenplatte), die auf eine Gelenksanästhesie nicht oder nur schlecht anspricht. 

 

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